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Sonntag, 24. Juni 2012

Blanc de Luxe (Seife Nr. 49)

Eine Seife war schon lange wieder fällig. Also bin ich Freitag Abend zur Tat geschritten und habe mir eine hübsche weiße Luxusseife gesiedet. Von Martin hatte ich noch das herrlich buttrig-schokoladig duftende Babassuöl, und Mandelöl - das ist mein Lieblingsöl - habe ich fast immer zuhause. Dazu noch ein Akzent Bienenwachs. Farbe wollte ich nicht; denn die Seife sollte schön hell werden. Als Duft habe ich mir Herbs Ex ausgesucht (Oh ja, der Herbs Ex-Junkie kauft die Droge jetzt schon in der 100ml-Flasche!). Das ist also das Rezept de mon savon blanc de luxe: 


330g Mandelöl
500g Babassuöl
15g Bienenwachs (weiß)
Geplante ÜF: 5-6%
Gesamtfettmenge: 845g
Beduftet mit: PÖ Herbs Ex
3 El. Salz


Ich musste eine Menge neuer Formen ausprobieren, darunter auch welche, die ich durch den Seifentreff ergattert habe (Ein ganz pöööses Anfixerforum ist das!). Und das ist dabei herausgekommen:
Viktorianische Tropfen ...




... knubbelige Knöpfe ...




... eine fette Grinsekatze ...




... feine Kameen ...




... und chinesische Motive aus den runden Latexformen von Kudos. Leider hat sich der Seifenleim in den feinen Details nicht exakt verteilt, obwohl ich die Formen mit dem Tablett wirklich mehrmals kräftig auf den Tisch geschlagen habe. Da muss ich wohl noch üben.






Einen Versuch mit Goldmica habe ich auch gewagt.




Und dann gibt es noch ein Glücksschweinchen mit einem Schmetterling auf der etwas angestoßenen Nase. Ich finde es aber trotzdem ganz entzückend.




Apropos Schmetterling - Wir hatten Besuch von einem der sagenhaften, flirrenden Taubenschwänzchen. Es irrlichtert so schnell zwischen den Blüten umher, dass man ohne Spezialkamera gar kein richtiges Bild machen kann. Ich habe es aber trotzdem versucht.
Der verwischte Schatten ist der Schmetterling auf der Futtersuche ...




... und hier betankt er sich für seine große Reise nach Norden. Dieser kleine Brummer kann es in 14 Tagen bis nach Schweden schaffen. Das ist doch eine Meisterleistung für so ein zierliches Tierchen.




Gute Reise wünsche ich Dir, Flattermann!
Und ich bin auch schon wieder auf dem Absprung. Wir machen eine Woche lang Urlaub und gehen auf dem Ammersee segeln. Bin ich froh, dass ich nicht dorthin fliegen muss. Dafür bräuchte ich sicher länger als zwei Wochen.


miscellanea

Mittwoch, 20. Juni 2012

Sammelsurium im Juni

Vor lauter Arbeit, Urlaub und Kranksein bin ich ja in der letzten Zeit gar nicht mehr zum Seifeln gekommen. Trotzdem ist in den ersten Monaten dieses Jahres noch dies und das und jenes außer Seife entstanden. Und das dürft ihr jetzt bewundern. Da ist zuerst ein riesiger weicher Schal (Nr. 4) aus einer sehr unregelmäßig gesponnenen Wolle, die sich rasend schnell verstricken ließ. Bei den Temperaturen heute mag ich gar nicht daran denken, wie warm er ist. Die Farben erscheinen auf dem Foto etwas blasser, als sie in Wirklichkeit sind.


Die Socken, die dieses Jahr von meinen Nadeln gesprungen sind, haben so schnell die Flucht ergriffen, dass ich gar nicht alle fotografieren konnte. Aus der Wolle von Sockenpaar Nr. 3 ist noch ein weiteres Paar, Nr. 4, entstanden, allerdings mit roten Fersen und Spitzen und einem Webmuster am Schaft.




Die Wolle von Sockenpaar Nr. 5 scheint kein Ende zu nehmen. Es ist noch genügend übrig für ein Paar Kindersocken.


Jetzt bin ich mit dem Paar Nr. 6 zugange, aber davon gibt es noch kein Foto. Wenn ich daran denke, dass ich dieses Jahr 24 Paar Socken stricken wollte, hinke ich ganz schön hinter meinem Plansoll her. Letztes Jahr habe ich immerhin 12 Paar gestrickt. Ob ich das heuer noch schaffe, steht in den Sternen.
Als Geschenk sind diese Duschschmelzlis entstanden, aus Kakaobutter, Sheabutter, Jojobaöl, Mandelöl und Bienenwachs. Sie duften nach dem PÖ Amber.


Ebenfalls ein Geschenk waren diese Badesprudler. Am schönsten fand ich, dass ich keine Schachteln bauen musste, sondern tatsächlich im Ein-Euro-Shop haargenau passende Schachteln auftreiben konnte. Die Badekugeln duften nach Freesie, Veilchen und Mandarine-Orangenblüte.



Auch als Verpackungskünstler habe ich mich mit mehr oder weniger Erfolg versucht. Diese Verpackungen sind aus Tapetenmustern gebastelt und umhüllen meine etwas unbunte Faschingsseife aus dem Prilblumenuniversum. Diese Tütchen zu falten hat mir eigentlich und ganz unerwartet Spass bereitet. Manchmal erstaune ich mich selbst!


Und dann musste ich natürlich auch noch Seidenschals befilzen. Eine grüne Blumenwiese:



Und lila-blau-graue Kringel auf Grau:



Und eine weißgrundige Blütenwiese:




Die mag ich besonders gern, obwohl der gute Graue natürlich sehr elegant und der Grüne so frisch-fröhlich ist. Damit bin ich dieses Jahr schon bei Schal Nr. 7 angelangt. Auch nicht schlecht!
So, aber morgen geht es ans Sieden. Ich habe mir schon alles bereitgelegt. Und es ist auch dringend notwendig, denn ich habe tatsächlich nur mehr eine halbe Schachtel Seifen. Und das, liebe Freunde, ist, gelinde gesagt, sehr beunruhigend für einen rechten Seifenjunkie. Da muss Abhilfe geschaffen werden.


miscellanea

Samstag, 16. Juni 2012

Unterwegs - Flussabwärts, flussaufwärts

Auch die schönsten Reisen haben manchmal einen Knick, d.h. Tage, auf die man gerne verzichten würde. So ging es mir mitten in unserem Englandurlaub. Eine Bronchitis hat mich zwei Tage lang lahm gelegt. Keine Tate Modern, keine Bootsfahrt von Little Venice nach Camden Lock, kein Bus Hopping kreuz und quer durch London, nein. Mittwoch und Donnerstag vor Pfingsten habe ich verschlafen, fiebrig und im Liegestuhl auf der Terrasse. Wenn ich meine Augen aufgemacht habe, konnte ich zwar den Garten sehen, aber auch ein hübscher Garten wird so als Standbild langsam langweilig.





Am Freitag habe ich mich aufgerafft und wir sind mit dem Schiffchen von Hampton Court nach London gefahren, genau richtig für einen Sanierungsfall wie mich. Den dicken Heinrich haben wir an dem Tag nicht besucht. Der hatte bei diesem wundervollen Wetter ohnehin mehr Leute zu Gast, als er jemals hätte sehen wollen.
 



Wir haben nur unseren Tee im alten Turnierhof genommen und im Vorbeigehen ein paar Fotos geschossen. 





Diese Kamine sind doch wirklich fotogen und der Drache natürlich auch.
Dann hat das Boot uns in aller Gemächlichkeit themseabwärts getragen. Auf so einer dreistündigen Flussfahrt ergibt sich eine Flut von herrlichen Fotomotiven, die man problemlos alle um die entscheidenden Sekunden verpassen kann, wenn man wie ich zwar gerne (aber weitgehend talentfrei) fotografiert, aber noch lieber einfach schaut. So ist es mir gelungen, von den 4526 Reihern, die am Ufer standen, um Schiffchen zu gucken, nicht einen richtig auf ein Foto zu bannen. Trotzdem habe ich ein paar Impressionen eingefangen.
Dieses Uraltschiff kam uns beim Einsteigen am Steg entgegen.



Der Flusszugang von Hampton Court, eine wahrhaft königliche Anlegestelle.



Die Reiher wären zwei Meter weiter rechts gewesen. Das Grünzeug am Wasser ist aber auch so ganz stimmungsvoll.



Das ist kein königliches Schloss und auch keine Adelszweitwohnhütte, sondern das Heim für invalide Militärangehörige in Richmond.


Die Gloriana, der Nachbau einer Barke aus der Tudorzeit, vor ihrem großen Einsatz beim Diamond Jubilee, hier noch in Richmond vertäut.


Ist das nicht putzig? So kann Jalousie auch.


Ganz romantisch, die Peace Pagoda im Battersea Park:


Ich bin ganz vernarrt in die Londoner Brücken, eine immer imposanter als die andere.


Alt und Neu - Die Battersea Power Station, ein stillgelegtes Kohlekraftwerk neben modernen Bürogebäuden; sie ist ein beliebtes Fotomotiv und hat auch für mich brav stillgehalten (Sie tut sich mit dem Fliegen nämlich ein bisschen schwerer als die Reiher).


Das ist nicht der schiefe Turm von Vauxhall. Seine Schieflage verdankt er einzig der kreativen Kameraführung der Fotografin.


Ja, und dann waren wir da, in Westminster. Die drei Stunden auf dem Schiff sind wie im Flug vergangen, nicht eine langweilige Minute.


Am Samstag sind wir themseaufwärts nach Henley gefahren, eigentlich durch Henley durch, um - ja, was wohl - noch ein Mansion House zu besichtigen. Greys Court stammt in Teilen schon aus der Tudorzeit, das Anwesen an sich wird schon im Domesday Book 1086 erwähnt. Es liegt wunderschön in einer Hügellandschaft in Oxfordshire und hat mich einfach bezaubert. Ein Haus, in das man sofort einziehen könnte, ein bisschen wie ein Filmset zu einem Miss Marple Film mit Margaret Rutherford. Alles ganz liebevoll und wohnlich eingerichtet. 


Leider darf im Haus nicht fotografiert werden, sonst müsstet ihr noch Dutzende von Bildern ansehen. So müsst ihr nur Dutzende Gartenbilder über euch ergehen lassen; denn dieser Garten ist zauberhaft, verwunschen, wunderschön. Eigentlich ist es eine ganze Reihe von Gärten, die man immer durch eine grüne Tür in der Mauer des vorherigen Gartens betritt. 
Die Raben weisen den Weg:


Auf dem weitläufigen Gartengelände stehen auch noch Ruinen einer alten Burg, die schön in die Gärten integriert worden sind.




Einer der Gärten heisst "Wisteria" und birgt eine Reihe von den Pflanzen dieses Namens, die schon 130 Jahre alt sind. Irgendwie dornröschenhaft.




Der Garten in seiner jetzigen Form geht in weiten Teilen auf die letzte Besitzerin, Lady Elizabeth Brunner, zurück. Ich muss sagen, die Gute hat ihn genau nach meinem Geschmack konzipiert. Hübsche Durchblicke, geheimnisvolle Durchgänge, und zwischendrin findet man immer wieder lauschige Stellen und Ruheplätze.




Am Obstgarten entlang stehen alte Spalierbäume und Bögen mit blühender Clematis, und alles, alles duftet, und die Luft brummt vor Bienen.




Wenn ich einmal die nötigen Pfunde zusammengekratzt habe (das, meine Liebe, wirst du höchstens gewichtsmäßig schaffen, hehe), werde ich mir dieses Häuschen mit seinen Gärten zulegen, keine Frage. Aber wie werde ich den National Trust los, hm?
Auf der Rückfahrt war ich zwar schon wieder ziemlich angeschlagen, aber für einen kurzen Spaziergang durch Henley hat es noch gereicht, es ist ein hübsches kleines Städtchen. Vor einem Hotel habe ich dieses Foto gemacht:


Die Engländer lieben eben charmantes Blühzeugs, und sei es unter der Türschwelle. Wie schön. Ob es das Blümchen an einer deutschen Hoteltür bis zur Blüte geschafft hätte, da habe ich so meine Zweifel.


In Henley gibt es auch eine Miniversion der Fuggerei in Augsburg. Diese Reihe von Armenhäusern sieht winzig aus. Aber ein Blick durch das Fenster eines unbewohnten Hauses offenbarte eine überraschende und helle Geräumigkeit.


Wir sind an dem Tag nicht Schiffchen gefahren, aber wenn, dann wäre nur die Vanda-Belle von der Promenade in Henley infrage gekommen.
Und übrigens:
Nicht nur wir hatten einen schönen Tag an diesem Samstag in Henley-on-Thames:


Auf dem Rückflug am Pfingstsonntag hat uns dann tatsächlich noch der Untergang des Abendlandes gestreift, in Form eines harschen Angriffs auf die bayerische Lebensart: Man servierte uns eine in heißem Dampf erwärmte "Weißwurst Spezialität": Eine Schachtel, darin passgenau ein viereckiges Laugenbrötchen und daneben Bollern aus Weißwurstbrät, in denen süßer Senf eingeschlossen war.


Dazu fällt mir jetzt auch nichts weiter ein.
Wir werden das nächste Mal trotzdem wieder mit den Kranichen fliegen, wenn es uns nach England ziehen sollte.


miscellanea
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